Mindsight – ein Programm der Führungskräfteentwicklung von Dr. Dan Siegel
Wie können wir unseren Geist wirken lassen und damit die richtige Balance für ein zufriedenes erfolgreiches Leben finden? Diese Fragen sind insbesondere in der Führungskräfteentwicklung wichtig. Und welche Faktoren können wir bewusst einsetzen, um unser Gehirn funktionsfähig und „elastisch“ bis ins hohe Alter zu halten?
Diese Fragen erforscht Prof. Dr. Daniel Siegel, der mit seinen Ideen „Mindsight“ (was mit Innenschau übersetzt werden kann) seit einiger Zeit auch über die wissenschaftliche Community hinaus für Furore sorgt.
Prof. Dr. Daniel Siegel ist aufgrund seiner einzigartigen Fähigkeit komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge einfach und anregend darzustellen weltweit ein geschätzter Vortragender, der u.a. beim Dalai Lama, Papst Johannes Paul II und vor Studierenden der Google University gesprochen hat. Er hat Medizin in Harvard studiert und ist Professor für Psychiatrie an der University of Carlifornia (UCLA). Er gründete das Mindsight Institut, dessen Direktor er heute ist. Das Mindsight Institut ist ein Zentrum zur Förderung von Einsicht, Mitgefühl und Empathie bei Einzelpersonen, Familien und Organisationen. Bekannt ist er für seine Arbeiten zur interpersonalen Neurobiologie. Siegel ist Autor vieler Bücher und Publikationen, z.B. „Die Alchemie der Gefühle: Wie die moderne Hirnforschung unser Seelenleben entschlüsselt“, „Wie wir werden, die wir sind: Neurobiologische Grundlagen subjektiven Erlebens und die Entwicklung des Menschen in Beziehung“, „Gemeinsam leben, gemeinsam wachsen: Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten können“.
Innenschau als neuer Weg für den Umgang mit Multivalenzen
Bei dem von Siegel entwickelten Ansatz der Mindsight erforscht er systematisch Möglichkeiten, wie wir einen Gedanken wahrnehmen und ihn nicht bloß denken können. Damit trainieren wir die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle zu lenken, anstatt von Ihnen getrieben zu werden. Je besser dies gelingt, desto mehr „innere Muster“ und blinde Flecken kann ich aufdecken. Damit entwickle ich eine Ausgeglichenheit und Stabilität im Inneren, die mir hilft mit unserem Leben in Spannungsfeldern, mit Ambi- und Multi-Valenzen und mit Stress umzugehen. Die Fähigkeit zur Innenschau, lässt sich sogar auf Menschen in meiner Umgebung übertragen. Mit geschulter Fähigkeit kann ich besser einschätzen, wie diese „ticken“ und damit mitfühlender agieren. Wir können wahrnehmen, wie sich Beziehungen zu uns selbst, unseren Kindern, Partnern und Mitmenschen verbessern. Diese Fähigkeiten kann ich dann besonders gut lernen, wenn ich die Grundbedingungen für Neuroplastizität berücksichtige. Selbstmanagement, Achtsamkeitsübungen, also eine Art Mentaltraining in der Führungskräfteentwicklung hilft, Depressionen zu vermeiden und dient somit als Burn Out Prävention.
Was heißt eigentlich Neuroplastizität?
Grundlegende Annahmen in der psychologischen Forschung gerieten in den letzten Jahren ins Wanken. Durch revolutionäre Techniken, die sich auch für die Erforschung des menschlichen Gehirns eignen, gelangten die Forscher zu völlig neuen Erkenntnissen. Einer dieser Bereiche ist die „Neuroplastizität“. Ging man immer davon aus, dass sich das Gehirn bis zum frühen Erwachsenenalter verändert und dann mehr oder weniger statisch ist, weiß man heute durch bildgebende Verfahren, die den Blick ins Gehirn erlaubten, dass sich das Gehirn stets umbaut, sich neue Hirnbereich formieren können – bis ins hohe Alter. Deutlich wird dies anhand eines Beispiels aus der Schlaganfall-Forschung. Da man früher davon ausging, dass die Zerstörung bestimmter Hirnareale irreversibel ist, wurden Schlaganfallpatienten in diesem Gebiet kaum gefördert, da man davon ausging, dass dies ohnehin nichts nutzen würde. Heute dagegen ist klar, dass wann immer wir etwas Neues lernen, neue synaptische Verbindungen entstehen. Unser Gehirn könnte man somit mit einem Straßennetz vergleichen. Gedanken, die wir regelmäßig denken, werden mit der Zeit zu synaptischen Autobahnen in unserem Gehirn. Das macht es neuen Gedanken schwer, da hier zunächst keine Straßenverbindungen im Hirn gibt. Denken wir jedoch bestimmte Inhalte regelmäßig, dann entwickeln sich aus kleinen Trampelpfaden zusehends ausgebaute Schnellstraßen.
Dr. Dan Siegel war 2016 als Gasttrainer beim Mindful Leadership Institut im Rahmen unserer Ausbildung Trainer für Mindfulness in Organisationen (MIO).
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