Agilität im Unternehmen
‚Agilität‘ – an diesem Schlagwort kommt man kaum vorbei. Schon gar nicht, wenn man ein erfolgreiches und zukunftsorientiertes Unternehmen führen will. Doch was hat es mit diesem Begriff überhaupt auf sich? Ist das wieder einer dieser Trends, der alle paar Jahre durch die Büros von Chefs und Personalern geistert? Kann man ihn getrost vergessen oder hat es mit Agilität wirklich etwas auf sich?
Agilität ist viel mehr als ein Trend und definitiv morgen nicht schon wieder Schnee von gestern. Was Agilität ist und warum es sich lohnt, diese als Führungsperson ins eigene Unternehmen zu integrieren, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist eigentlich Agilität?
Laut Duden kommt der Begriff ‚Agilität‘ vom lateinischen Wort ‚agilitas‘ und bedeutet so viel wie Gewandtheit, Vitalität und Wendigkeit. Und genau diese Eigenschaften sind in Zeiten der Digitalisierung, des Generationenwechsels und der offenen Hierarchien gefragt. Schließlich stehen zahlreiche Unternehmen vor der gleichen Herausforderung. Sie fragen sich, wie sie sich als Betrieb auf die Veränderungen der Zukunft einstellen können. Und wie es ihnen gelingt, auch in Zukunft den Ansprüchen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht zu werden. Die Geschwindigkeit einer fluiden, digitalen und niemals stillstehenden Welt ist überwältigend. Sie verändert sich immer schneller und so haben viele Unternehmen das Gefühl, mit diesem Tempo nicht mehr Schritt halten zu können. Dabei ein faires und vertrauensbasiertes Arbeitsumfeld für die Belegschaft zu schaffen, ist eine Herausforderung. Wie diese gemeistert werden kann? Indem man die Grenzen althergebrachter Führungsmethoden und Managementkonzepte hinter sich lässt und auf Agilität setzt.
Was macht ein agiles Unternehmen aus?
Im Kontext einer Unternehmensführung bezeichnet man mit ‚Agilität‘ eine ganz bestimmte Arbeitsform. Welche? Eine, die sich dadurch auszeichnet, dass sie es Unternehmen ermöglicht, flexibel auf Ereignisse und Anforderungen reagieren zu können. Und somit hat sie althergebrachten Führungsansätzen so einiges voraus. Schließlich haben diese meist geplante und in Stein gegossene Prozesse und Abläufe. Das merkt man in vielen Unternehmensbereichen. So werden in den meisten Betrieben Jahresplanungen aufgesetzt. Auch starre Arbeitsabläufe, an die sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter zu halten haben, sind in einigen Firmen zu finden. In agilen Unternehmen ist das nicht der Fall. Hier können Abläufe überdacht, Projekte abgebrochen und die weitere Vorgehensweise angepasst werden. Und das nicht irgendwie. Sondern immer mit Blick auf die Wünsche der Kundinnen und Kunden sowie den Anforderungen des Marktes. Agile Unternehmen vermeiden daher, dass starre Hierarchien und einzelgängerische Arbeitsweisen in ihren Betrieb einziehen. Vielmehr setzen sie auf moderne Arbeitsumfelder, bei der offene Kommunikation großgeschrieben wird. Dass ein Unternehmen den Weg hin zu mehr Agilität geht, zieht einen kulturellen Wandel in der Organisation nach sich. Der muss natürlich begleitet werden, damit die positiven Veränderungen von Dauer sind.
Was unterscheidet die agile Unternehmensführung von herkömmlichen Führungsmethoden?
Unternehmen, die auf Agilität setzen, arbeiten schnell, flexibel, initiativ, antizipativ, effizient sowie effektiv, proaktiv und vor allem auch reaktiv. Das bringt viele Veränderungen mit sich. Und eine davon ist, dass das klassische Schubladendenken der Vergangenheit angehört.
Aber nicht nur agile Betriebe sind flexibel, sondern auch die agilen Methoden an sich. Schließlich gleicht kein Unternehmen dem anderen – die Agilität muss sich so auch an die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen eines jeden Betriebs anpassen. Vorbei ist es mit der hierarchischen Führung und dem Ansatz „Ich gebe vor, was gemacht wird und wie es gemacht wird.“ Vielmehr wird mit agilen Führungsmethoden
- Transparenz forciert:
In einem agilen Unternehmen werden Entscheidungen nicht mehr allein „von denen da oben“ gefällt. Sie werden abgesprochen – nicht befohlen. Das heißt nicht, dass die Unternehmensführung den Dingen einfach ihren Lauf lässt. Sie ist vielmehr verantwortlich dafür, den passenden Rahmen zu schaffen. Einen, der inspiriert, Freiräume eröffnet und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen fördert. - Eigenverantwortung in der Belegschaft gefördert:
Anstatt isoliert in festen Abteilungsstrukturen zu arbeiten, werden in einem agilen Unternehmen die Grenzen eingerissen. Niemand muss so mehr einer bestehenden Route folgen und allein den für sie oder ihn vorgesehenen Platz einnehmen. Es verschwimmen hier die Grenzen, was zur Folge hat, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung zugestanden wird. - Selbstorganisation gestärkt:
In agilen Betrieben können vielfältig besetzte Gruppen in Selbstorganisation an Projekten arbeiten. Hier ist nicht eine Abteilung allein für ein Projekt verantwortlich. Es können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedenster Abteilungen an diesem mitarbeiten. Warum nicht die kreativen Ideen eines technischen Zeichners nutzen, nur weil das nicht in seiner Jobbeschreibung steht? - Vertrauens- und Fehlerkultur zelebriert:
Eine Vertrauenskultur kann nur dann entstehen, wenn im Unternehmen ein offener Umgang mit Kritik herrscht. Und diesem stellen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch das Führungspersonal. - Teambuilding betrieben:
Ein Unternehmen ist nur so erfolgreich, wie es dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Es ist daher wichtig, dass diese motiviert und produktiv sind. Und der Schlüssel hierfür lautet, deren Talente zu fördern und deren Ideen zu nutzen. Das kommt nicht nur der Innovation im Unternehmen zugute. Denn, wer für seine individuellen Fähigkeiten geschätzt wird, der fühlt sich dem Unternehmen zugehöriger.
Mit Offenheit zu mehr Agilität in Unternehmen
Um Agilität in ein Unternehmen einzuführen, braucht es die richtigen Voraussetzungen. Zum Beispiel eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen basiert. Und zwar in allen Ebenen. Warum? Weil die Wende hin zum agilen Betrieb viele Herausforderungen mit sich bringt. Diese können nur gemeistert werden, wenn Probleme offen angesprochen werden können.
Eine Vertrauenskultur basiert dabei aber nicht nur auf offener Kommunikation, sondern auch auf:
- integrem Führungsverhalten
- gelebter Glaubwürdigkeit,
- Fairness
- Respekt auf allen Ebenen
- Stolz
Agile Strukturen brauchen Zeit und Vorbereitung
Ein Unternehmen wird nicht von heute auf morgen agil. Dieser Prozess braucht Zeit, schließlich gehen mit ihm eine Menge an Veränderungen einher. Damit diese auch angenommen werden, ist es wichtig, dass man alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abholt. Deren Arbeitsweise soll durch die neuen agilen Strukturen schließlich von Grund auf geändert werden. Das braucht Zeit und geht meist auch nicht von allein. Viele Unternehmen holen sich deshalb die Hilfe externer Beraterinnen und Berater. Mit ihrer Unterstützung wird der Grundstein für eine intakte und gelebte Vertrauenskultur gelegt. Und auf diese können dann die neuen agilen Strukturen aufbauen.
Agiles Mindset mit dem Mindful Leadership Institut
Durch den Aufbruch der althergebrachten, hierarchischen Strukturen werden neue Formen des Teambuildings möglich. Und auch die Eigenverantwortung steigt. Es braucht so auch ein agiles Mindset – und zwar jedes Teammitglied und jede Führungskraft. Ein agiles Mindset zu erhalten, braucht Zeit und Energie. Am Mindful Leadership Institut unterstützen dich Expertinnen und Experten dabei, dieses Mindset zu erhalten.
Im Zug des Workshops ‚Agiles Mindset‘ lernst du den Raum zwischen Reiz und Reaktion nutzbar zu machen und den Status Quo zu hinterfragen. Du lernst Präsenz und Fokus zu fördern und auch, wie man neue Lösungsansätze entstehen lässt. Und sobald du selbst ein agiles Mindset hast, weißt du auch, wie du jenes als Führungskraft an deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergibst.